„Leck mich en de Täsch, wo ist mein Handy“ – („Ein Ausruf des Unglaubens“ auf kölsche Art), war das erste was mir in den Sinn kam, als wir am Flughafen angekommen waren und ich feststellen musste, dass mein Handy nicht mehr in meinem Besitz war. Nachdem ich fast meine komplette Tasche ausgepackt hatte, war mir sofort klar, dass ich es wohl auf der Rückbank im Taxi verloren hatte. Ein Schuldiger war ebenso schnell gefunden, denn ich hatte natürlich den Verlust selbst nicht zu verschulden. Ist ja klar. 🙂 Man sucht ja nie die Schuld bei sich selbst. Ich sage nur, wäre der umgeklappte Vordersitz auch eingerastet, hätte mich der Punch beim Zurückkippen nicht auf die Rückbank zurückgestoßen und das Handy wäre nicht aus meiner Hosentasche rausgeflutscht. Natürlich war es nur eine unglückliche Situation und Michael hat es ja auch nicht mit Vorsatz gemacht, sondern war sogar selbst überrascht, als der Sitz zurückschellte. Du bist natürlich nicht schuld, Michael. 😛 Diese bangen Minuten der Ungewissheit, was mache ich nun, wen rufe ich an, wie komme ich wieder an mein „geliebtes“ Handy, waren auf jeden Fall ein perfekter Start in unseren Trip. Adrenalin pur. Um es abzukürzen, über die Taxizentrale bin ich an das Fundbüro verbunden worden und mit Hilfe der Taxiquitting auf der eine individuelle „Ordnungsnummer“ stand, konnte unser Taxifahrer genauestens identifiziert werden. Ein kurzer Anruf ließ meine Ungewissheit sofort in Luft auflösen, da er nach uns noch keinen weiteren Kunden befördert und sich direkt wieder am Flughafen in die Warteschlange für ankommende Gäste eingereiht hatte und somit mein Handy auf der Rücksitzbank ohne Probleme fand. Da er in wenigen Minuten wieder vorm Terminal an der Reihe war, konnte ich ohne Probleme mein Handy in Empfang nehmen. Ich sage euch, die Wahrscheinlichkeit war höher, dass ich mein Handy nicht mehr wiedersehe, als es nach 40 Minuten wieder in Händen zu halten. Jetzt muss ich so viel Glück nur noch beim Lottospielen haben und die Welt wäre in Ordnung. Naja, man sollte nicht zu gierig sein, denn immerhin habe ich ja mein Handy zurück und man sagt ja nicht ohne Grund, Gier frisst Hirn. 🙂
Plötzlich gab es keinen Alkohol mehr an Bord…
Nun ging es also mit SunExpress, einer Airline, die mir bis zum Tag unserer Abreise noch nie ein Begriff gewesen ist, mit insgesamt 24 Personen nach Antalya. Eine lustige Gruppenreise im Konzentrat, nämlich gerade mal 3 Tage, stand nun bevor. Ein wenig mulmig war mir schon zumute, da mir so gar nichts über diese Fluggesellschaft bekannt war und so recherchierte ich aus Neugierde auch sofort im Internet um mehr zu erfahren. Aha, eine türkische Billigfluglinie mit Sitz in Antalya, die als Joint Venture im Jahre 1989 durch die Deutsche Lufthansa AG und Turkish Airlines gegründet wurde. Also so eine Art Ryanair des Orients. Nachdem wir dann um kurz nach 14:30 Uhr in Düsseldorf abgehoben hatten, bekamen wir auch recht schnell unser Lunch Paket ausgeteilt. *hihi Ein orangefarbenes Säckchen, fast wie zu Nikolaus, aber anstatt mit Pfefferkuchen und Nüssen gefüllt, fand ich darin gerade mal ein weiches Brötchen mit Käse, verpackt in Plastik, sowie ein wenig Wasser und ein Reinigungstüchlein. Und das soll satt machen?? Natürlich nicht – weitere Getränke und einen HappenPappen gab es gegen eine Gebühr käuflich beim Flugpersonal zu erwerben. Die erste Runde Bier wurde ausgeteilt, um damit auf ein tolles bevorstehendes Wochenende anzustoßen. Bereits auf halber Strecke gab es kein Bier mehr im Flieger. Haben wir zu viel getrunken oder hatte SunExpress einfach zu wenig Bier dabei? Bitte keine falschen Rückschlüsse ziehen. Am Ende ist immer die Airline schuld – so einfach ist das. 🙂
Der Sinkflug auf Antalya war wirklich etwas turbulent, weil wir durch eine dichte Wolkendecke fliegen mussten, da der Flieger sich für die Landung bereit machte. Jesus Christ, was ist das für ein beschissenes Wetter. Als wir durch die Wolken gestoßen waren und endlich den Boden sehen konnten, der auf den ersten Blick nur aus riesigen und reflektierenden Gewächshäusern zu bestehen schien, goss es wie aus Kübeln. Beim Start in Düsseldorf noch die Strahlen der Sonne genossen, sollte man es nicht glauben, war das Wetter hier sogar verdammt schlechter, regelrecht grottig. Laut Wetter App sollte sich das Wetter aber bereits am nächsten Tag verbessern. Die Hoffnung stirbt ja in der Regel zuletzt, denn aktuell schien das schöne Wetter noch zu weit entfernt, um daran zu glauben. Aber ich kann bereits jetzt schon sagen, es sollte bedeutend schöner werden als alle bis dahin geglaubt hatten.
Nachdem wir die Passkontrolle hinter uns und jeder sein Gepäckstück vom Laufband bekommen hatte, erwartete uns bereits draußen der liebe Ümit mit einem Schild in der Hand. Als Repräsentant vom Robinson Club strahlte er jeden freundlich an, gab brav Pfötchen und erklärte stolz, schon bevor wir uns überhaupt auf den Weg zum Bus gemacht hatten, dass wir bereits auf der Fahrt zum Club, unsere Zimmerschlüssel und alle weiteren Informationen für die nächsten 2,5 Tage bekommen sollten. Dann war es auch schon dunkel draußen. Der Bus setzte sich in Bewegung, der Regen prasselte gegen die Frontscheibe und als wir uns so immer mehr dem Club näherten, insgesamt 70km Fahrtsstrecke, begann die große Show unseres engagierten Bertreuers Ümit. Im Nachhinein war die Fahrtstrecke genau richtig und nicht zu kurz, denn sonst hätte er wahrscheinlich Schwierigkeiten gehabt, all die Themen unterzubringen, die er uns mitteilen wollte. Ein wenig hätte man als Außenstehender das Gefühl haben können, dass wir uns auf einer türkischen Butterfahrt befinden und nur noch der Verkauf von Heizdecken fehlt. Lustig war auf jeden Fall die Abfrage im Bus, wer bei welchem Ausflug gerne wann teilnehmen möchte. Wenn man immer nur Fragmente des Angebotes nennt und nie alles und dann nur Scheibchenweise die Informationen erweitert, brauchte sich Ümit auch nicht zu wundern, wenn die Teilnehmerzahl bei erneuter Abfrage von Mal zu Mal variiert. Im Endeffekt wollte eh jeder erst im Club seine finale Entscheidung für den ein oder anderen Ausflug fällen.
Chaos im Robinson Club oder ist etwa heute schon Freitag?
Dann erschien im Scheinwerferlicht des Busses das Schild „Camyuva“. Wir waren endlich um kurz nach 21 Uhr am Robinson Club angekommen. Als besonderen Service hatte Ümit uns Kofferanhänger gegeben, auf die wir unsere Zimmernummer schreiben sollten, damit wir uns nach Ankunft gar nicht mehr um unser Gepäck kümmern mussten. Wir konnten direkt zum Essen gehen und würden später den Koffer auf unseren Zimmern vorfinden. Soweit die Theorie. Die Praxis sah ein wenig anders aus. Um kurz vor 0 Uhr waren immer noch nicht alle Koffer verteilt. Da ich meinen um 22:30 Uhr auch nicht auf dem Zimmer angetroffen hatte, musste ich ihn mir halt selber holen. Erfreut war ich darüber natürlich nicht, aber schließlich wollte ich mich duschen, um gleich mit meinen Freunden noch feiern zu gehen. Der hauseigene Club sollte doch mal getestet werden.
Seit meinen Trips in die USA bin ich „totally WIFI“ verwöhnt und erwarte mittlerweile dementsprechend einen gewissen Online-Standard auch in anderen Hotels. Mehrere Punkte, die mich zum Thema WLAN im Robinson Club extrem aufgeregt haben: 1. Wieso muss das Einchecken ins WLAN so aufwendig sein (Zimmernummer, vollständiger Name und Geburtstdatum)? Und warum so oft erneut? 2. Sobald man parallel mit dem Tablet online gehen wollte, war die Verbindung mit dem Smartphone weg. Wieso? Nur ein Gerät pro Name? 3. Mein Zimmer hatte absolut kein WLAN Empfang. Lag es daran, weil ich im hinteren Bereich der Anlage das Zimmer hatte? – Okay, im Urlaub soll man das Internet mal ruhen lassen, aber dennoch möchte ich soziale Kontakte pflegen, Impressionen vom Urlaub posten oder auch Musik online hören. Diese Erwartungshaltung konnte der Club bei weitem nicht erfüllen.
Der Aufenthalt in einem Robinson Club oder wie das Wort offener Vollzug einen angenehmen Klang bekommt
Okay, Koffer musste ich selber holen, kein WLAN-Empfang auf dem Zimmer. Der Aufenthalt im Club fing ja schon klasse an. Doch nun frisch geduscht, ging es erst mal zum Rest der Truppe, um den ersten Abend gebührend zu feiern. Die Aktivitäten für den nächsten Tag wurden dann endgültig an der Bar mit Ümit und uns finalisiert und bestätigt und dann ging es auch um 1 Uhr nachts in den Club. Eins sollte man bei Robinson wissen. Fürs Feiern braucht man die Anlage auch nicht zu verlassen. Für alles ist gesorgt. Und evtl. bekommt man nach ein paar Tagen das Gefühl im eigenen Saft zu schmoren, da man immer die gleichen Leute sieht. Man muss diese Art von Urlaub mögen. Wenn das so ist, dann ist so ein Club auf jeden Fall perfekt.
Im Nightclub wurde nun richtig Gas gegeben und Fabian, ein Mitarbeiter des Clubs, sollte die nächsten 3 Nächte wegen uns noch richtig ans Arbeiten kommen. Er war für das Präsentieren und Öffnen der Champagnerflaschen zuständig und dies erfolgte sogar durch den Einsatz eines Golfschlägers. Ich denke, nachdem wir wieder abgereist sind, hat er erst mal drei Kreuze in seinen Kalender gemacht, da er immer bis tief in die Nacht anwesend sein musste, falls wir mal wieder eine Flasche Champagner bestellen wollten. Soweit ich mich erinnern kann, sind die letzten von uns um 5 Uhr ins Bett gekommen.
Tag 1 – Robinson Club Camyuva – Canyoning
Am nächsten Morgen war das Wetter besser als uns die Wetter Apps vorausgesagt hatten. Auch die Temperatur war deutlich angenehmer und sozusagen auch Short-tauglich – also kurze Hose meine ich natürlich. Da ich mich fürs Canyoning angemeldet hatte, was so viel bedeutet, wie das Begehen einer Schlucht von oben nach unten, stand zumindest fest, dass ich bis 10 Uhr, dem Start der Tour, mit allem, auch dem Frühstück, fertig sein musste. Trotz dass ich etwas verschlafen hatte, konnte ich doch um kurz nach 9 Uhr noch entspannt zum Frühstück gehen.
Hier kannst Du essen bis der Arzt kommt – Morgens, Mittags, Abends oder auch einfach zwischendurch
Und Respekt, mein lieber Herr Gesangsverein, bzw. Herr Robinson, das Frühstück im Club war ein Traum. Das Angebot von Speisen erfüllte jeden nur erdenklichen Herzenswunsch, was man sich zum Frühstück nur Vorstellen konnte. Rührei, türkische Spezialitäten, zig frisch gemachte Smoothiesorten, Obst bis zum Abwinken, Waffeln, Würstchen, unzählige Brotsorten. Zuviel, um hier alles aufzuzählen. Bereits damit hatte mich der Club trotz der Unanehmlichkeiten des Vorabends deutlich milder gestimmt. Okay, das WLAN-Problem bestand weiterhin. Aber jetzt egal. Ich freute mich nun darauf, die Anlage zu verlassen und bald in den Bergen zu sein, die direkt hinter dem Club das Blickfeld bestimmten. Unverkennbar auch die Spitze des höchsten Berges in dieser Gegend, dem Tahtali, der deutlich mit 2365 m herausragt und dessen Spitze meistens in den Wolken versteckt war und nur hin und wieder zu sehen war. Ein grandioser Anblick kann ich euch sagen. Nachdem wir nun alle mehr oder weniger fit aufgrund der kurzen Nacht von unserem Tourguide Tolga in Empfang genommen wurden, waren die Teilnehmer für das Canyoning mit 10 Leuten komplett. Ausgestattet mit einem Neoprenanzug, Helm und Rucksack fuhren wir auch bereits mit einem kleinen Bus in Richtung Berge. Endlich raus aus der Anlage und mal direkt was von der Umgebung sehen, war mein erster Gedanke. Zuerst war die Straße noch schlecht, aber als wir in den Bergen waren, wurde sie sogar noch schlechter… *smile
Irgendwann kamen wir dann endlich auf einer Hochebene an. Hier sollte die Tour also losgehen und dann mehrere Kilometer weit den Flußverlauf hinabführen.
Neoprenanzug angezogen, Helm auf, Rucksack mit unserer Wegzehrung auf den Rücken geschnallt und los ging es erst mal auf dem Trockenen. Von Wasser war noch nicht viel zu sehen, aber das würde sich schon bald ändern. Die Tour sollte dann einige Stunden andauern, in der wir gefroren, vieles gesehen und einfach viel Spaß hatten.
Ich denke, der Erfolg einer solchen Aktion hängt auch überwiegend vom Engagement des Tourguides ab und dies hat Tolga auf jeden Fall mit seiner offenen, aber auch sehr professionellen Art deutlich bewiesen. Natürlich war seine Art von Humor gewöhnungsbedürftig. *grins Auch, wenn manche von uns ihn am Ende der Tour am liebsten hätten töten wollen. Wieso? Um zum Bus zu gelangen, der uns zum Club zurückbringen sollte, mussten wir den Flußverlauf verlassen und ein deutliches Stück den Berg zur Straße hochlaufen. Diese eher unauffälligen Wege waren durch bestimmte Zeichen am Boden oder in den Bäumen markiert. Halb erschöpft ließ er uns auch jetzt noch ein Ratespiel spielen, nach dem Motto, wer sieht das Zeichen, wo der Weg verläuft, der uns zum Bus bringt? Er spürte sehr schnell unseren Stimmungsumschwung und ließ dann auch rasant von diesem Ratespiel ab, da er mit Sicherheit im Kopf schon den Film vor Augen hatte, mit dem Namen „Ein Tourguide blieb im Wald zurück“.
Ich kann nur sagen, ich hatte noch nie einen solchen Muskelkater in den Beinen, wie nach dieser Tour und das war schon ein geiles Gefühl. Walking like John Wayne!! Jetzt wo ich Blut geleckt habe, dank Tolga, würde ich jederzeit dieses Abenteuer wiederholen, dann vielleicht in einer Schlucht mit einem höheren Schwierigkeitsgrad. Wer sich ein eigenes Bild von unserer Canyoning Tour machen möchte, kann sich einfach das Video dazu anschauen:
Um 17:30 Uhr waren wir dann auch erschöpft, aber glücklich zurück im Basiscamp. Sorry, ich meinte natürlich im Robinson Club. Nun blieb auch gerade mal Zeit, um sich den Club ein wenig anzuschauen, zu duschen und um 20 Uhr zur Bar zu kommen, wo sich die Canyoning-Gruppe zum gemeinsamen Abendessen verabredet hatte.
Aber bevor ich über das grandiose Angebot von Speisen am Abend philosophiere, möchte ich doch zuerst ein wenig über die Club-Anlage an sich reden. Sehr weitläufig, sehr sauber und trotz der vielen Sportarten, die auf der Anlage stattfinden, immer noch sehr ruhig und entspannend. Überall sah ich fleißige Hände, die sich darum gekümmert haben, dass alles blitzeblank sauber ist. Die Wohngebäude waren sehr flach gehalten und hatten maximal noch einen ersten Stock. Die Zimmer waren zweckmäßig eingerichtet, im tadellosen Zustand und besaßen als Krönung eine geräumige Stehdusche, in der sich ohne Probleme auch drei Personen hätten aufhalten können. Es sei mir verziehn, dass ich hier direkt auf andere Gedanken gekommen bin, wie man die Dusche auch nutzen kann, als sie nur zu hygienischen Gründen einzusetzen, aber sowas bringt ein Robinson Club halt mit sich. Ganz besonders, wenn der Club nur durch Gäste gebucht werden kann, die das achtzehnte Lebensjahr erreicht haben. Ach ja, auf deutsches Fernsehen muss man auch nicht verzichten – für alles ist hier gesorgt, damit sich der deutsche Gast wie zuhause fühlt. Irgendwie kam mir dann auch sofort ein Lied von der bekannten Mundart-Band aus Köln, den „Black Fööss“ in den Sinn, die den passenden Soundtrack für das Ambiente geboten hätten: „Üvverlall nur kölsche Tön!, Nä, he süht et wirklich us, Wie bei uns zohus; He fähl nur vum Balkon – Die Aussich op d’r Dom!“ (Übersetzung ins Hochdeutsche: „Überall nur kölsche Töne! Nein, hier sieht es wirklich aus, wie bei uns zuhause; hier fehlt nur vom Balkon, die Aussicht auf den Dom!“) – Etwas knauserig fand ich dann, dass das Zimmer gerade mal 2 Steckdosen gehabt hat. Ein deutlicheres Zeichen dem Gast gegenüber, bitte am Strom zu sparen, hätte man nicht machen können. Okay, ich bin gerade auch etwas pingelig und ein Erbsenzähler, aber trotzdem muss sowas auch erwähnt werden. Ansonsten ist der Club natürlich von der Anlage her ein Träumchen. 🙂 Und ich bekomme dafür kein Geld, das ich das sage. Also „noch“ kein Geld. *haha Nun ging es aber um 20 Uhr zum Abendessen und genauso wie beim Frühstück wurde ich erneut vom Angebot regelrecht erschlagen. Die Schwierigkeit bei so einer großen Auswahl ist immer dieselbe, denn man stellt sich die Frage: „Verdammte Axt, wo fange ich an, was esse ich zuerst oder auch, schaffe ich es überhaupt, alles zu probieren?“ Jaja, eigentlich gibt es wichtigere Fragen im Leben, wobei in dem Moment drehte sich mein Leben um das Wesentliche, nämlich um den kulinarischen Genuss. In gemütlicher Runde wurde dann mit Tolga und dem Canyoning Team entspannt gespeist. Der Rest des Abends ähnelte dem Vortag. Zuerst wurde unter freiem Himmel bis 1 Uhr gefeiert und dann verlagerte sich die Party in den hauseigenen Club, wo bereits Fabian mit Schrecken wahrnahm, dass sein Dienst mal wieder bis in die frühen Morgenstunden andauern würde. Pech halt, wenn man der einzige professionelle Champagnerflaschenöffner mit einem Golfschläger ist.
Tag 2 – Robinson Club Camyuva – Der Segeltörn
Von Tag zu Tag wurde das Wetter immer besser. Blauer Himmel, Sonnenschein und ein Ausflug auf einem Segelschiff ließen einen sehr entspannten und perfekten Sonntag erwarten. Da der Segeltörn für 14 Uhr angesetzt war, konnte man nach dem Frühstück heute mal direkt an die Bar und bereits um 11 Uhr mit dem Frühschoppen beginnen.
Mit dem Blick aufs azurblaue Meer, einem Cocktail in der Hand und netten Menschen um sich herum, hatte man irgendwie das Gefühl endlich im Club angekommen zu sein. Halt einfach mal die Seele baumeln lassen. Doch dann wurde es Zeit, wir verabschiedeten uns kurz auf unsere Zimmer, um uns schiffsgerecht zu präparieren und trafen uns dann alle um 14 Uhr am clubeigenen Bootssteg wieder.
Für 24 Personen hatten wir nun ein Segelschiff was auch die drei- oder vierfache Anzahl von Personen von uns hätte aufnehmen können, aber so war dann genügend Auslauffläche, um einerseits zu feiern oder sich aber auf den Liegeflächen abseits zu sonnen.
Langsam aber sicher tuckerte das Boot nun südlich die Küste entlang und präsentierte uns ein atemberaubendes Panorama aufs Land und dem vom Meer aus gewaltig wirkenden Taurusgebirge. Schon allein dafür hatte sich diese Fahrt gelohnt. Irgendwann stoppte der Kapitän das Boot in einer einsamen Bucht, ankerte und ermöglichte uns so über die „Planke“ ins Wasser zu springen. Elegante Sprünge waren zwar nicht dabei, aber die ein oder andere Arschbombe hätte auf jeden Fall eine hohe Punktzahl von jedem Punktrichter bekommen. *smile „Gibt es eigentlich hier Haie?“, fragte ich mich in Gedanken als ich so vor mir herschwamm. Berechtigte Frage, oder? Schließlich schwammen wir schon ein paar Meter entfernt vom Ufer und waren somit perfekt auf dem Präsentierteller. Naja, wird schon schiefgehen. Letztendlich ist auch alles gut gegangen und als wir im ganzen Stück wieder an Bord waren, nahm das Boot Kurs zurück in Richtung Robinson Club. Wir feierten weiter, sonnten uns, chillten wie die Faultiere, machten noch eine kleine Snackpause in einer anderen Bucht, bevor wir so ungefähr um kurz vor 18 Uhr dann am Bootssteg festmachten.
Gerade mal Zeit um sich auf dem Zimmer frisch zu machen, denn um 19 Uhr ging es dann direkt in das clubeigene Restaurant „Kuyu“, wo wir unter freiem Himmel ausgiebig die landestypische, türkische Küche genießen sollten. Es war einfach nur lecker, um es auf den Punkt zu bringen.
Leicht irritiert war ich dann, als ich zu den Nachspeisen kam und mir ein „Mitarbeiter“ des Clubs den abstrusen Tipp gab, auf jeden Fall Baklava, eine Art türkisches Gebäck oder auch Kalorien-Atombombe genannt, zu essen, da dies türkisches Viagra wäre.
Okay, dachte ich mir, klingt interessant. Könnte aber auch heute dann gefährlich werden, wenn die Wirkung vergleichbar wäre. Ich wollte es auf einen Test ankommen lassen und jetzt mal richtig was riskieren. Zur Sicherheit aß ich direkt zwei. Man weiß ja nie. Die beiden Teile waren sehr lecker, aber darauf kam es ja jetzt nicht an. Ich wartete also und horchte in mich rein, aber keine Reaktion. Nix zuckte, wo es eigentlich wirken sollte. Vielleicht auch besser so, aber irgendwie kam ich mir jetzt doch ein wenig verarscht vor. 🙂 Etwas mürrisch aufgrund des unbefriedigenden Ergebnisses ging ich jetzt gemeinsam mit den Anderen zurück zum Haupthaus, um die letzte Nacht mit Party, viel Alkohol und guter Laune einzuläuten. Obwohl jeder ganz genau wusste, dass wir morgen schon wieder abreisen werden, feierten wir als würde es kein Morgen mehr geben. Und da die eine oder andere Dame aus unserer Gruppe einen ganz speziellen Musikgeschmack hatte, war es dann am dritten und letzten Abend auch soweit…..*fuck….ich hatte meinen Ohrwurm. Danke Schön!!!
Manchmal dachte man sogar, dass man sich in einer sozialen Einrichtung befindet, so liebevoll und eingehend, sich der ein oder andere Mitarbeiter des Clubs um die weiblichen Gäste gekümmert hat, das war schon rührend. 🙂 Von einer Freundin bekam ich dies erzählt, die es mit eigenen Augen gesehen hat, da man die Mitarbeiter immer sofort am kreisrunden Namensschild auf der Brust erkennen konnte. Hier bekommt der Begriff „Nächstenliebe“ oder aber auch „Betreutes Wohnen“ natürlich direkt eine ganz andere Bedeutung. *smile
Tag 3 – Robinson Club Camyuva – Die Abreise
Der letzte Tag brach an und leider muss ich sagen, wettertechnisch gesehen, war dies der Höhepunkt unseres Aufenthaltes. Wolkenloser blauer Himmel und ein Temperatürchen, dass der Wettergott nicht hätte selbst bestellen können. Das letzte Mal ein Frühstück wie in tausend und einer Nacht, dann noch ein zwei Bierchen an der Bar und schon ging es mit Sack und Pack zum Auschecken. Unser Bus war für 12 Uhr mittags terminiert und pünktlich kam er auch am Eingang vorgefahren. Da der Bus rückwärts die Einfahrt wieder raus rangieren musste, hatte das Personal des Clubs ausreichend Zeit uns mit einer wahren Winkarie zu verabschieden.
Ich denke, irgendwann haben sie auch nur noch gedacht: „Wieso kann der verdammte Busfahrer nicht schneller rückwärts fahren….mir tut schon der Arm weh…??“ *smile Ich denke das Motto: „Du kommst als Fremder und gehst als Freund!“ würde perfekt auf diesen Club passen. Im großen und ganzen war der Aufenthalt in diesem Club einfach nur klasse. Für Alleinreisende, Gruppen, aber auch Freunde, die einfach nur Spaß haben wollen, gutes Essen und ein abwechslungsreiches Programm suchen, kann ich den Robinson Club Camyuva ohne Bedenken weiterempfehlen. Es war, wie würde die Gruppe Brings aus Köln sagen: “ Ee Superjeilezick“ (Hochdeutsch:“Eine supergeile Zeit“)!
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